Linkedin galt lange als reine Kontaktbörse für Jobsuchende und als Forum zum Knüpfen beruflicher Netzwerke.
Doch seit geraumer Zeit wird die Plattform weitaus differenzierter genutzt. Sie hat sich zu einem viel beachteten Marktplatz für allgemeine Businesskontakte entwickelt. Deshalb ist es heute für Unternehmen wie private Nutzer gleichermassen vorteilhaft, über ein aussagekräftiges Profil auf Linkedin zu verfügen. Allerdings reicht es nicht aus, lediglich einen Account anzulegen und dann darauf zu warten, dass sich der Erfolg einstellt. Mit einigen gezielten Aktivitäten kannst du jedoch das System für deine Zwecke nutzen. Dazu ist es wichtig zu wissen, wie der Linkedin-Algorithmus funktioniert. Ein professioneller Auftritt auf der Plattform zeichnet sich durch Beiträge aus, die optimal auf diesen Algorithmus abgestimmt sind.
Mit dem letzten Update verfolgte Linkedin die Absicht, die Aktivitäten und Interaktionen der User noch weiter zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, wird untersucht, welche Nutzer einander kennen oder ob sie einander kennen könnten. Um die tatsächlichen und potenziellen Relationen auszumachen, wird neben den Kontakten und Interaktionen auch nach aktuellen und ehemaligen Kollegen sowie nach Übereinstimmungen bei Interessen und Erfahrungen gesucht, die in den Profilinformationen der User zu finden sind.
Auf Basis dieser Informationen selektiert der Algorithmus relevanten Content, der sowohl von direkten Kontakten aber auch aus anderen Quellen stammt. Vor diesem Hintergrund solltest du die Möglichkeit nutzen, deine Beiträge so zu gestalten und optimal auf den Algorithmus auszurichten, dass auch deine Beiträge als relevante Inhalte erkannt werden. Mit deinen optimierten Posts erreichst du dann eine höhere Reichweite und eine grössere Zahl an Interaktionen.
Als besonders effektiv haben sich Beiträge erwiesen, in denen Meinungen gepostet werden. Sie laden dazu ein, eine Diskussion zu beginnen und sich aktiv daran zu beteiligen. Meinungsposts machen dein Profil interessanter.
Bei der Themenauswahl hat sich gezeigt, dass es nicht die grossen globalen Themen sind, die die lebhaftesten Interaktionen auslösen, sondern solche, die sich eher speziellen Fragen widmen. Nischenthemen entfachen in der Regel substanziellere und damit wertvollere, lang anhaltende Diskussionen. Ganz gleich mit welchem Thema du auch versuchst, Interaktionen zu generieren, sie sollten immer etwas mit dir und deinem Umfeld zu tun haben. Authentisch zu bleiben und keine falschen Erwartungen zu wecken, zahlt sich in der Regel aus. Darüber hinaus ist zu beachten, dass es sich bei Linkedin um ein Netzwerk handelt, das auf einer professionellen Ebene agiert. Katzenvideos und andere Unterhaltungsthemen haben hier nichts zu suchen. Es sollte stets ein Bezug zum beruflichen Umfeld vorhanden sein.
Neben Nischenthemen sind Online-Events wie Tagungen und andere Veranstaltungen mit unterschiedlichen Akteuren eine weitere gute Möglichkeit, die Interaktion zwischen den Usern zu steigern. Hierbei kommt dir zu Gute, dass auf Linkedin nicht nur Texte und Artikel, sondern auch Bilder und Videos gepostet werden können. Obwohl der Algorithmus kein spezielles Format bevorzugt, solltest du stets das Format wählen, das am besten zu deinem Beitrag passt.
Damit andere User auf deine Themen aufmerksam werden und deine Beiträge auch finden, solltest du Hashtags nutzen. Allerdings sollte die Zahl der Hashtags pro Thema drei möglichst nicht überschreiten.
Guter Content ist nur ein Faktor für den Erfolg eines Linkedin-Accounts, entscheidend ist aber die Reichweite, die ein Beitrag erzielt. Und auch hier kommt dir der Linkedin-Algorithmus zur Hilfe.
Je mehr Teilnehmer sich an einer Diskussion über deine Posts beteiligen, desto häufiger finden sich deine Beiträge in den Feeds anderer Nutzer wieder. Dies führt zwangsläufig zu einer höheren Reichweite. Um die Diskussionsbereitschaft anzuregen, kannst du auch weniger aktive Nutzer direkt ansprechen und sie nach ihrer Meinung zu einem bestimmten Thema fragen. Allerdings solltest du dir in diesem Fall sicher sein, dass der oder die Angesprochene auch tatsächlich etwas Substanzielles beizutragen hat. Schau dir ihr Profil sowie ihre Beiträge an und entscheide dann, ob sie mit ihren Posts dein Thema voranbringen können.
Erhältst du in der Folge Reaktionen zu den von dir angeregten Themen, ist es wichtig, auf die Kommentare und Beiträge zu deinen Posts aktiv einzugehen und so die Diskussion weiter zu beleben. Denn der beste Content bringt keinen Erfolg, wenn er, einmal gepostet, von dir nicht mehr bearbeitet wird. Mindestens einmal pro Woche solltest du die Aktivitäten auf deinem Account kontrollieren und in irgendeiner Art und Weise aktiv werden. Nicht ganz unwichtig ist es in diesem Zusammenhang, zu beobachten, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit die höchste Aktivität zu verzeichnen ist. So kannst du auf die Beiträge deiner Follower und Kommentatoren zeitnah reagieren und weitere Reaktionen generieren.
Je grösser deine Basis ist, desto grösser ist die Chance, dass deine Posts geteilt, geliked oder kommentiert werden. Deshalb solltest du deine Mitarbeitenden annimieren, sich selbst mit einem eigenen Profil auf Linkedin anzumelden und dieses mit dem Firmenprofil zu verlinken. Selbstverständlich macht es immer einen guten Eindruck, wenn die Führungsebene eines Unternehmens hier mit gutem Beispiel vorangeht.
Nicht nur die eigene Belegschaft, sondern auch deine Kunden und Geschäftspartner bieten reichlich Potenzial, die Reichweite deiner Beiträge auf Linkedin zu optimieren. Rege sie an, ihre Erfahrungen mit deinem Unternehmen zu posten und ihre Zusammenarbeit mit deiner Firma öffentlich zu kommentieren.
Eine besonders gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und damit die Reichweite zu optimieren, sind die zahlreichen Gruppen auf Linkedin. Hier kann gezielt nach Usern mit gleichen Interessen oder relevanten Themen gesucht werden. Die Vernetzung mit Branchenkollegen und -kolleginnen bringt jedoch nur dann die erwünschten Effekte, wenn du dich aktiv in die Gruppe einbringst. Sich dort lediglich anzumelden und dann abzuwarten was passiert, ist kaum zielführend. Es bedarf schon eines gewissen Engagements, um sich innerhalb einer Linkedin-Gruppe zu profilieren. Willst du die Chancen und Möglichkeiten, die dir diese Plattform bietet, voll ausschöpfen, ist dies nur möglich, wenn du bereit bist, die dafür notwendigen zeitlichen Ressourcen zu schaffen.
Mit der richtigen Strategie und dem gezielten Ausnutzen des Linkedin-Algorithmus schaffst du dir eine wichtige Plattform für deine Social Media Aktivitäten. Gerade wenn es um den Aufbau geschäftlicher Beziehungen und den Erfahrungsaustausch auf einer professionellen Ebene geht, kommst du an Linkedin kaum noch vorbei. Allerdings kommt der Erfolg nicht von allein. Wie bei allen sozialen Netzwerken, wird bei Linkedin nur derjenige erfolgreich sein, der sich permanent um seinen Account kümmert und permanent präsent ist.